Reine Phantasie
Der Leser wird sich erinnern, dass Dr. Clark sagte, dass er „persönlich nicht dafür wäre,“ Joseph Smith’s „Egyptian Alphabet and Grammar“ für die Gelehrten herauszugeben“. Er sagte weiter, dass er „dafür wäre, dass wir tun, was wir mit dem Buch Mormon getan haben. Wir wollen die Sache rollen lassen und uns auf unsere Zeugnisse vom Evangelium verlassen.“
Grant Heward konnte Dr. Clark in dieser Sache nicht zustimmen. Er übergab das „Egyptian Alphabet and Grammar“ einigen der Top-Ägyptologen der Welt und sie haben verkündet, dass es betrügerisch ist. Nach Untersuchung der Grammatik schrieb I. E. S. Edwards, Abt. für Ägyptische Antiquitäten, British Museum, einen Brief, in dem er erklärte: „Der Kommentar, so wie er ist, zeigt, dass der Schreiber möglicherweise kein altertümliches Ägyptisch hat verstehen können. Sie verdienen einfach kein ernsthaftes Studium.“ (Brief vom 22. Dez. 1965) In einem Brief vom 9. Juni 1966 schrieb I. E. S. Edwards, dass „Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar… weitestgehend ein Stück Phantasie ist und in jeder Beziehung keinen wissenschaftlichen Wert hat… Das ganze Dokument erinnert mich an die Schriften psychischer Praktiker, die mir manchmal zugeschickt werden.“
1966 besuchte Dr. Labib Habachi Salt Lake City. Die Mormonenführer bewirteten ihn und veröffentlichten sogar einen Artikel über ihn; der Titel dieses Artikels lautet: „Ägyptischer Experte sieht das berühmte Gewölbe im Canyon.“
Grant Heward schrieb an Dr. Habachi und sandte ihm die Faksimiles aus dem Buch Abraham und Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar. Dr. Habachi untersuchte die Dokumente und in einem Brief vom 15. Januar 1967 kommentierte er:
„Ich bin mit der Beantwortung Ihres Briefes sehr spät dran, aber glauben Sie mir, ich habe gezögert, ob ich diese Antwort überhaupt schreiben soll. Der Grund ist, dass ich, als ich in Salt Lake City gewesen bin und die wundervolle Organisation der Mormonen sah, sie und ihre Art zu leben nur bewundern konnte…
Nun schicken Sie mir einen Film, eine Ägyptische Grammatik, einige Zitate über Ägypter und Farbige. Diese sind, so muss ich sagen, einfach Phantasie und nicht ein Gelehrter kann je etwas in diesen Dokumenten der Mormonen anerkennen. Vor langer Zeit waren die Mormonen in der Lage einige Kapitel des Totenbuches zu kaufen, das man überall in vielen Grabstätten des Neuen Königreiches findet. Diese werden auf ziemlich spaßige Weise ausgelegt ohne eine wissenschaftliche Grundlage…
Ich möchte nicht gern ihren Glauben erschüttern. Es ist keine Frage, dass die Mormonen eine wundervolle Organisation geplant haben, aber ich muss Ihnen als Ägyptologe sagen, dass ihre Behauptung, Hieroglyphen verstehen zu können, reine Phantasie ist. Also vergessen Sie diesen Anspruch und fahren Sie mit einem wahren christlichen Geist in dem Leben fort, das Sie führen.“ (Brief von Dr. Labib Habachi an Grant Heward vom 15. Januar 1967)
Richard A. Parker, Abt. für Ägyptologie, Brown University, hat ebenfalls eine Meinung zur Grammatik geäußert: „5. Ich habe Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar gesehen. Die Auslegung der Zeichen, die Ägyptisch sein sollen, hat keine Ähnlichkeit mit der Bedeutung, die ihnen durch Ägyptologen zugeschrieben wird.“ (Brief von Richard A. Parker an Marvin Cowan vom 9. Januar 1968)
So sehen wir, dass das „Egyptian Alphabet“ beweist, dass Joseph Smith kein Ägyptisch verstand und dass das Buch Abraham ein Werk seiner eigenen Phantasie ist. Wir haben das Gefühl, dass man kein Ägyptologe sein muss, um zu erkennen, dass Joseph Smiths „Egyptian Alphabet“ nicht echt ist. Zum Beispiel muss man nur das ägyptische Zahlensystem, wie man es in der Encyclopedia Britannica Junior, Ausg. von 1953, S. 350, findet, mit Joseph Smiths angebliches System vergleichen, das man auf Seite „G“ des „Egyptian Alphabet“ findet. Oben befindet sich eine Ablichtung von einem Teil des angeblichen Systems ägyptischer Zählweise Joseph Smiths. Das wirkliche ägyptische Zahlensystem ähnelt dem, das wir heute in Amerika benutzen, überhaupt nicht, aber Joseph Smiths angebliches System sieht fast wie unseres aus.
Der Leser wird bemerken, dass in Joseph Smiths System die Zahlen 1, 4, 5, 7 und 8 mit unseren Zahlen fast identisch sind. Die Zahl 9 sieht aus wie unsere Zahl 9 spiegelverkehrt geschrieben. Die Zahl 10 sieht aus wie unsere 10, außer das sie spiegelverkehrt geschrieben ist mit einem kleinen Strich quer durch die 1.
Der Mormonengelehrte Dr. Sidney Sperry gab zu, dass Joseph Smiths System nicht das konventionelle System der ägyptischen Zählweise ist: „Nun könnte ich aufzeigen, dass diese ägyptische Zählweise zeigt, dass wir es nicht mit Ägyptisch im konventionellen Sinn zu tun haben. Hier zum Beispiel, wenn wir von eins nach zehn zählen. (Dr. Sperry zählt, während er aus dem Buch die ägyptischen Wörter liest) Nun, diese Zählweise, so weit ich es weiß, wird im konventionellen Ägyptisch nicht benutzt.“ (Pearl of Great Price Conference, BYU, Ausg. von 1964, S.
Obwohl die Mormonenführer nicht zulassen wollten, dass das „Egyptian Alphabet and Grammar“ als Ganzes veröffentlicht wird, haben Mormonengelehrte darauf als genau den Schlüssel zum Buch Abraham verwiesen. Nach dem die Kirche die Papyri vom Metropolitan Museum of Art erhalten hatte, brachten die Deseret News, HLT-Kirchenteil, einen Artikel, der das Alphabet and Grammar erwähnt:
„Hyrum L. Andrus bemerkt in seinem kürzlich veröffentlichten Werk ‚Doctrinal Commentary on The Pearl of Great Price’, dass eine Studie eines handgeschriebenen Dokuments von Joseph Smith, das als ‚Egyptian Alphabet and Grammar’ bezeichnet wird, jede Seite in drei Spalten unterteilt zeigt.
Diese Spalten enthalten eine Kopie eines Schriftzeichens in der ersten Spalte, die englische Aussprache in der zweiten und die Übersetzung in der dritten.
Eine Studie des Dokuments schlägt vor, dass es von einem altertümlichen Schreiber formuliert wurde, wahrscheinlich Abraham, um einem Übersetzer zu helfen, die Sprache, in der der Bericht geschrieben war, zu entziffern. Wenn diese Schlussfolgerung richtig ist, übersetzte Joseph Smith buchstäblich ein Alphabet für das Buch Abraham’, schrieb Dr. Andrus.“ (Deseret News, HLT-Kirchenteil, 2. Dez., S. 10)
Der Improvement Era, Jan. 1968, S. 16, druckte folgende Aussage über das „Egyptian Alphabet and Grammar“: „Einige heutige Gelehrte denken, dass ein Teil der Papyri, die Joseph in seinem Besitz hatte, tatsächlich eine Fibel vom ägyptischen Alphabet und der Grammatik enthielt, die zuvor von den altertümlichen Autoren zum Wohle zukünftiger Übersetzer vorbereitet wurde.“
Dr. Sidney B. Sperry erzählte, dass er Joseph Smiths Aussage in Joseph Smiths History of the Church, Bd. 2, S. 238, las und entschied, dass Joseph Smith wahrscheinlich den Urim und Thummim benutzte, um das „Egyptian Grammar“ vorzubereiten:
„Lassen Sie es mich Ihnen noch einmal vorlesen: ‚Ich war fortwährend mit der Übersetzung eines Alphabets beschäftigt.’ Nun, was meinte der Prophet damit, ‚Übersetzung eines Alphabets’? Ich dachte viel darüber nach und kam schließlich zum Schluss, dass das, was der Prophet mit ‚Übersetzung eines Alphabets’ meinte, das war, dass er, als er die Schriftzeichen von den Papyri kopierte, die in seinem Besitz waren, diese Schriftzeichen niederschrieb, eines nach dem anderen, mit der allgemeinen Bedeutung, die er erhielt, als er sie durch den Urim und Thummim betrachtete. Ich nehme an, dass er den Urim und Thummim bei der Übersetzung dieser Materialien benutzte, aber ich hatte das Gefühl, dass der Herr niemals Faulheit bei einem Menschen oder Gelehrten unterstützen würde und dass er, als der Prophet durch diese Passagen in Ägyptisch gegangen war, die Bedeutung neben das Schriftzeichen setzte. Während er also dies tat, wäre es für ihn nicht nötig, ständig den Herrn anzurufen, dass er ihm die Bedeutung des Schriftzeichens sagen sollte. Nun, das ist die Art und Weise, die ich herausgefunden habe.“ (The Story of the Pearl of Great Price, von James R. Clark, 1955, S. 109-110)
Am 10. Dezember 1960 erklärte Dr. Clark:
„Alle Schriftzeichen, die sich im Egyptian Alphabet and Grammar befinden, die Dr. Sperry erwähnte, sind jetzt auf Karten übernommen worden… Wir kopierten jedes Schriftzeichen auf eine 5x8-Karte und schrieben dann Joseph Smiths Übersetzung des Schriftzeichens dazu, mit dem Ergebnis, dass wir ungefähr 350 Schriftzeichen mit ihren Übersetzungen haben. Eine Studie über eine Analyse dieser Schriftzeichen ist in Arbeit… Dieses Forschungsprojekt geht nun weiter. Ich benutze diese Karten, sortiere sie alle und verteile sie auf einem großen Tisch und dann nehme ich die Faksimiles aus der Köstlichen Perle, wie sie in Times and Seasons abgedruckt wurden, da sie die einzigen akkuraten sind – es hat bei allen übrigen Fehler des Druckers gegeben, und arbeite mit ihnen.“ (Pearl of Great Price Conference, Ausg. von 1964, S. 60 und 63)
Der Mormonengelehrte William E. Berrett machte folgende Aussage über Joseph Smiths ‚Grammatik’:
„Joseph Smith… erwartete nicht vom Herrn, dass er ihm immer beim Verstehen alter Sprachen half. Er konnte vieles von ihnen selbst lernen, und er machte sich daran, es zu tun. Er begann ein Studium von Ägyptisch, Hebräisch und Griechisch… Dieses Studium setzte sich in Intervallen bis zu seinem Tod fort. Seine bemerkenswerteste Leistung war in Kirtland die Entwicklung einer Grammatik für die ägyptische, hieroglyphische Form der Schrift. Diese wurde von ihm benutzt, ebenso wie göttliche Hilfe, bei der Übersetzung alter Schriften des Patriarchen Abraham, das jetzt als das Buch Abraham in der Köstlichen Perle veröffentlicht ist. Diese Grammatik wurde nie veröffentlicht und wurde nie von einem anderen als dem Propheten benutzt. Sie war aber die erste ägyptische Grammatik in Amerika und wurde gänzlich unabhängig von Champollions Ägyptischer Grammatik entwickelt.“ (The Restored Church, Ausg. von 1956, S. 133-134)
Als wir Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar 1966 veröffentlichten, gaben wir folgende Erklärung im Salt Lake City Messenger ab: „JOSEPH SMITH’S EGYPTIAN ALPHABET AND GRAMMAR, DAS 130 JAHRE LANG UNTERDRÜCKT WURDE, KOMMT JETZT ANS LICHT. DIESES DOKUMENT BEWEIST, DASS JOSEPH SMITH KEINE AHNUNG VON ALTEM ÄGYPTISCH HATTE UND DASS DAS BUCH ABRAHAM DAS WERK SEINER PHANTASIE WAR!“
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