Nicht veraltet
Marvin Cowan, ein Baptisten-Missionar, der unter den Mormonen arbeitete, wurde von verschiedenen Mormonen gesagt, dass die Broschüre von F. S. Spalding veraltet wäre und dass die heutigen Ägyptologen wahrscheinlich eine andere Meinung in bezug auf Joseph Smiths Übersetzung abgeben würden. Nachdem er die Namen prominenter Ägyptologen des Smithsonian Institutes erhalten hatte, sandte er ihnen die Faksimiles der Köstlichen Perle zusammen mit einem Brief zu, in dem er fragte, ob die ägyptische Sprache "vollständig entzifferbar" wäre und auch ob die beigefügten Faksimiles "echte ägyptische Schriftstücke oder Schriftzeichen" wären. Er fragte auch, ob Josephs Erklärungen "wahre Erläuterungen der Bilder, falls sie ägyptisch sind“, wären und falls die Erklärungen unkorrekt sind: "Was bedeuten die drei Bilder?"
In einem Brief vom 16. März 1966 antwortete John A. Wilson, Prof. der Ägyptologie an der Universität von Chicago, wie folgt:
"Wir hatten früher schon Gelegenheit gehabt, die Illustrationen in Joseph Smiths 'Köstliche Perle' zu kommentieren. Zwei oder drei Dokumente sind fraglich, da die zwei rechteckigen Illustrationen Bilder aus dem ägyptischen Totenbuch zeigen. Ob dies ein Papyrus ist oder ob es zwei sind, ist unwesentlich. In der Illustration Nr. 1 bereitet der Gott Anubis einen mumifizierten Körper auf einem Bett vor. Der Kopf des Gottes ist als menschlich falsch abgezeichnet worden und sollte ein Schakalskopf sein. Neben dem Kopf der Mumie befindet sich ein fliegender Vogel, der die Seele des Ägypters repräsentiert. Unter dem Bett befinden sich vier Krüge, in die die weichen inneren Teile des Körpers von den alten Ägyptern platziert wurden. Abbildung 3 ist sogar noch gewöhnlicher, da sie den toten Ägypter zeigt, wie er in die Gegenwart des Gottes Osiris zum Gericht über seinen sittlichen Charakter im Leben geführt wird. Hier sind die Hieroglyphen sehr skizzenhaft kopiert worden und sie könnten wahrscheinlich auf dem Original lesbar sein.
Figur 2 ist eine runde Scheibe, die aus Stoff und "Jesso" gemacht und unter den Kopf einer Mumie in der späten Periode der ägyptischen Kultur (nach 900 v. Chr. Geb.) gelegt wurde. Es zeigt ganz gewöhnlich die Szene von solch einer magischen Beschützung des Toten. Hier können die Hieroglyphen teilweise überprüft werden und sie entsprechen denen auf solchen Stückchen, wie sie in verschiedenen Museen bekannt sind. Tatsächlich erscheint der Name des Toten als derselbe, wie der von Shishak in der Bibel.
Vom Standpunkt des Ägyptologen aus gesehen sind die Erklärungen, die diesen Illustrationen beigefügt sind, FALSCH. Die ägyptische Sprache auf solchen Dokumenten ist entzifferbar und ist als Übersetzung in verschiedenen Büchern erschienen. Wenn diese Kopien sorgfältiger wären, könnte man wahrscheinlich den in Verbindung stehenden Text auf ihnen lesen." (Brief von Prof. John A. Wilson, Universität von Chicago, 16. März 1966, an Marvin Cowan)
In einem Brief vom 22. März 1966 antwortete Richard A. Parker von der Abt. für Ägyptologie an der Brown-Universität:
"In Beantwortung Ihrer Fragen: (1) Die antike ägyptische Sprache kann man als vollständig entzifferbar bezeichnen. Es gibt einige Wörter im Vokabular, deren genaue Bedeutung immer noch unbestimmt ist, aber es gibt sehr wenige, deren allgemeine Bedeutung unsicher bleibt. Wir können fast jeden Text mit hoher Wahrscheinlichkeit lesen.
(2) (a) Die Bilder, die Sie mir übersandten, begründen sich auf ägyptische Originale, aber sie sind armselige und verzerrte Kopien. Viele der Hieroglyphen sind erkennbar, aber so viele andere sind so ärmlich abgeschrieben worden, dass man die Darstellungen nicht lesen kann.
(b) Die Erläuterungen sind VOLLKOMMEN FALSCH sofern sie sich auf das ägyptische Original beziehen.
(c) Nummer 1 ist eine veränderte Kopie einer wohlbekannten Szene des toten Gottes Osiris auf seiner Bahre mit einem schakalartigen Gott Anubis, der als sein Einbalsamierer tätig ist. Die vier Krüge unter der Liege sind vier verdeckelte Krüge mit den Köpfen eines Menschen, eines Pavians, eines Schakals und eines Falken. Der Vogel über Osiris ist ein ba oder ein Seelenvogel. Es gibt viele Variationen dieser Szene auf ägyptischen Monumenten.
Nummer 3 ist eine armselige Kopie einer Szene von einem Bestattungs-Papyrus, in der der Tote von der Göttin der Wahrheit und einer weiteren unbekannten Person in die Gegenwart des auf seinem Thron sitzenden Osiris geführt wird, hinter dem vermutlich Isis steht. Die Hieroglyphen sind so schlecht abgeschrieben, so dass nichts ausgemacht werden kann, aber dies ist ebenfalls eine sehr gewöhnliche Szene." (Brief von Richard A. Parker, Abt. für Ägyptologie an der Brown-Universität, 22. März 1966)
Nachdem die Papyri der Kirche vom Metropolitan-Museum übergeben worden waren, sandte Marvin Cowan Bilder aus den Deseret News an dieselben Ägyptologen und fragte, ob die Fotographien der Originalpapyri ihre Meinungen ändern würden.
In einem Brief vom 5. Januar 1968 erklärte John A. Wilson von der Chicago-Universität: "... so weit es mich betrifft, so sehe ich Stücke von zwei oder möglicherweise drei verschiedenen Papyri und JEDES SIEHT AUS WIE EIN TRADITIONELLES TOTENBUCH."
Marvin Cowan stellte Dr. Parker folgende Fragen in bezug auf den Papyrus, den Joseph Smith als Faksimile Nr. 1 im Buch Abraham reproduzierte: "1. Auf Seite 7 des beigefügten Artikels befindet sich ein Bild des Papyrus, von dem Joseph Smith Faksimile #1 abzeichnete. (a) Würden Sie immer noch sagen, dass dies der Gott Anubis ist, der einen mumifizierten Körper vorbereitet? (b) Erkennen Sie irgendetwas in dem Bild, das ändern würde, was Sie mir früher gesagt haben?"
In einem Brief vom 9. Januar 1968 antwortete Dr. Parker:
„1. (a) JA.
(b) NEIN.“
Auch John A. Wilson blieb weiterhin dabei, dass dieses Bild "Anubis und den Leichnam" zeigt. (Brief vom 5. Jan. 1968)
Marvin Cowan stellte Richard A. Parker folgende Frage: "3. Der Papyrus, der auf der Seite 7 oben abgebildet ist, zeigt etwas auf der rechten Seite, das wie drei Spalten Geschriebenes aussieht. Smith ließ dies nicht in seinem Faksimile erscheinen. Können Sie mir sagen, was sie bedeuten?" Professor Parker antwortete: "3. Die Bruchstücke des hieroglyphischen Textes haben ganz klar mit Bestattung zu tun. Die nähere Untersuchung konnte ohne Zweifel das Totenbuch als ihre Quelle ausfindig machen."
Somit sehen wir, dass die Ägyptologen in dieser Sache ihre Meinungen nicht geändert haben.
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