Nibley verstößt die Grammatik
1968 hörten wir, dass Dr. Nibley (der angeblich die Topautorität der Kirche in ägyptischer Sprache war) Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar verstoßen hatte. Wir konnten kaum glauben, dass Dr. Nibley das Dokument verstoßen würde, das angeblich genau der Schlüssel für die Übersetzung des Buches Abraham sein sollte. Dieses Gerücht wurde aber in den Brigham Young University Studies, Winter 1968, bestätigt. In diesem Artikel macht Dr. Nibley einige erstaunliche Zugeständnisse:
„Was uns zum Thema Joseph Smith’s Egyptian Grammar bringt, weil eine überraschende Zahl von Leuten vor kurzem Studien an diesem bemerkenswerten Werk vorgenommen haben. Dieser Schreiber aber hat keine fünf Minuten mit dem Egyptian Grammar zugebracht, und er hat es auch nicht vor, es sei denn, man zwingt ihn dazu. Als Gruppen in Salt Lake Fotografien von diesen Dokumenten besorgten und reproduzierten, verkündeten sie es mit der üblichen Effekthascherei wie: ‚Verborgenes Dokument offenbart. Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar, das 130 Jahre lang unterdrückt wurde, kommt jetzt ans Licht. Dieses Dokument beweist, dass Joseph Smith keine Ahnung von Ägyptisch hatte und dass das Buch Abraham ein Werk seiner Phantasie war!’ Joseph Smith gab niemals vor, Ägyptisch zu verstehen, auch nicht, dass das Buch Abraham ein Werk seiner Gelehrsamkeit wäre: wenn dieses Dokument, wie angekündigt, irgendetwas beweist, dann dass einige Leute jede Schuftigkeit unternehmen werden, um eine Sache aus Nichts zu machen. Denn wenn das so genannte Alphabet and Grammar als inspirierte Mitteilung gemeint war, wäre es auch als solche veröffentlicht worden, nicht „verborgen“ oder „130 Jahre lang unterdrückt“. Es wurde aus demselben Grund verborgen und unterdrückt wie Brigham Youngs Wäscheliste unterdrückt und verborgen wird, weil es niemand etwas angeht. Lasst uns Joseph Smith wenigstens für eine gewisse Zeit den Luxus eines Augenblicks der Privatsphäre zugestehen, ein wenig Spekulation für sich dort auf seinen Händen und Knien im Vorraum des Mansion-Hauses, mit den Papyri um ihn herum auf dem Boden verstreut. Die Tatsache, dass er seine Notizen streng für sich bewahrte, ist Beweis genug, dass sie seine Privatsache war und nie als Botschaft an die Kirche gedacht war.
Dies ist ein sehr wichtiger Punkt. Der ganze Angriff gegen das Buch Abraham in der Vergangenheit hatte seine Grundlage auf dem vollkommen falschen Prinzip, dass, wann immer ein Prophet etwas tut, es übernatürlich sein müsste, und was immer er sagt, die Autorität von Heiliger Schrift haben müsste, und daher, wenn ein Prophet das Geringste Anzeichen von menschlicher Schwäche oder irgendeine sterbliche Einschränkung zeigt, muss er notwendigerweise ein falscher Prophet sein… Die sektiererische Welt ist nie in der Lage gewesen, zu sehen, wie es möglich ist, Offenbarungen zu haben und immer noch durch Prüfung und Irrtum zu lernen:… es sollte allen vollkommen klar sein, dass niemand an irgendetwas außerhalb der vier Standardwerke gebunden ist, und die Veröffentlichung der so genannten ägyptischen Grammatik bedeutet, dass man auf der Lehre der Unfehlbarkeit beharrt, die sich genau entgegengesetzt gegen die Lehren der Kirche verhält.“ (BYU Studies, Winter 1968, S. 176-178)
Diese Erklärung von Dr. Nibley muss für die Mormonen ein großer Schock gewesen sein. Beachten Sie, dass er zugibt, dass Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar „verborgen und unterdrückt wurde“. Er gibt auch zu, dass Joseph Smith kein Ägyptisch verstand und dass die „Egyptian Grammar“ kein Studium von „fünf Minuten“ wert ist. Es scheint also, dass Professor Nibley gewillt ist zuzugeben, dass die „Egyptian Grammar“ wertlos ist, dennoch behauptet er immer noch, dass das Buch Abraham durch göttliche Offenbarung kam. Wir haben das Gefühl, dass man diesen Standpunkt unmöglich aufrechterhalten kann. Wenn die „Egyptian Grammar“ wertlos ist, dann muss das Buch Abraham ebenso verworfen werden. Dr. James R. Clark schien zu erkennen, dass Joseph Smith’s Alphabet and Grammar nicht verstoßen werden kann, ohne auch das Buch Abraham zu verstoßen, und er war mit Dr. Nibley in dieser Sache öffentlich anderer Meinung:
„F.: Mindestens ein weiterer Gelehrter hat das Egyptian Alphabet and Grammar als Spekulation bezeichnet. Was ist ihre Meinung, Dr. Clark?
A.: Ich habe seit fünfunddreißig Jahren damit gearbeitet. Ich bin nicht damit einverstanden, dass es Spekulation ist. Auch bin ich nicht damit einverstanden, dass es mit Brigham Youngs Wäscheliste gleich zu stellen ist.“ (Book of Abraham Symposium, 3. April 1970, S. 24)
In Brigham Young University Studies, Sommer 1971, S. 352, Anmerkung 1, erklärte Dr. Nibley: „Clarks Vorschlag (S. 109f), dass dies eine Übersetzung einer Grammatik geschrieben von Abraham sein könnte, stößt auf viele Einwände,…“ Auf Seite 350-352 desselben Artikels macht Dr. Nibley folgende kritische Aussage über Clarks und Sperrys Arbeit:
„Als ein gebundenes Manuskript mit der Überschrift ‚Grammar and Alphabet of the Egyptian Language’ im Februar 1935 im Kirchengeschichtsschreiber-Büro auftauchte, waren die Finder verständlicherweise begierig, die Entdeckung als eine Hauptschrift Joseph Smiths selbst zu verkünden, und sie akzeptierten nicht nur die Sache ohne Fragen oder Untersuchung als sein Werk, sondern sie gingen sogar so weit, es mit ‚Joseph Smiths Übersetzung von Abrahams Alphabet und Grammatik“ zu etikettieren.’“
Hugh Nibley behauptet, dass dies „die Grundlage für ein massives Missverständnis gelegt…“ hat. (ebenda, S. 350)
In einem Brief vom 18. Juni 1968, machte Dr. Nibley folgende Aussagen:
„Joseph Smith spekulierte über verschiedene Aspekte der ägyptischen Schrift und bei diesem Prozess hinterließ er eine Anzahl von Dokumenten, die ‚The Egyptian Alphabet and Grammar’ genannt worden sind. Das Werk wurde nie vervollständigt oder für eine Veröffentlichung in Form gebracht – es blieb spekulativ und bis zum Ende änderungsbedürftig. Es unterscheidet sich ziemlich von den ägyptischen Grammatiken, die wir heute benutzen… Da Joseph Smiths ‚Egyptian Grammar’ nie einen offiziellen Status in der Kirche gehabt hatte, ist es nie als Beweismittel benutzt worden. Ich hoffe, dass ich in den kommenden Monaten zu dem Thema der Auslegungen des Propheten von den ägyptischen Schriften in einige Einzelheiten gehen werde. Es gibt reichlich Beweise, dass Smith wusste, worüber er redete, aber der Beweis kann gegenwärtig nicht in der Grammatik gefunden werden.“
Im Improvement Era für März 1968, S. 18, macht Dr. Nibley folgende Bemerkungen:
„Joseph Smiths Arbeit, die hier erwähnt wird, über das ägyptische Alphabet wurde nie akzeptiert oder gar der Kirche als Offenbarung präsentiert, und niemand ist durch sie gebunden, aber der Eifer und die Bitte der Brüder wurde durch eine Offenbarung belohnt, die bei Weitem jede intellektuelle Anstrengung von Menschen übertraf. Es ist die Offenbarung, die in der Köstlichen Perle enthalten ist, und daran, und durch andere wie diese, kann man den Propheten Joseph beurteilen und nicht durch solche vorläufigen Herantastungen wie das so genannte Egyptian Alphabet and Grammar, das nie vervollständigt, nie zur Veröffentlichung freigegeben, und, so weit wie wir herausfinden konnten, nie in der Öffentlichkeit erwähnt wurde. Angenommen, dass fleißiges Forschen und Studieren eine Voraussetzung für das Empfangen von Offenbarung ist, ist die Offenbarung, wenn sie kommt, sicherlich nicht dafür da, von ihnen beurteilt zu werden. Uns ist es nicht nur erlaubt, sondern wir sind dazu angewiesen, bevor die wirkliche Lösung uns gegeben wird, mögliche Lösungen in unserem Verstand abzuwägen, und wenn wir finden, dass Joseph Smith gerade dies tat, sollten wir nicht vorpreschen und die Fehler in seinen vorläufigen Spekulationen als Beweis aufzeigen, dass er nicht inspiriert war.
Wo es um Übersetzung geht, arbeitete Joseph Smith ebenfalls auf zwei Ebenen, ohne Gefahr zu laufen, beide durcheinander zu bringen… wir müssen ihm den Luxus zugestehen, über Dinge seine eigenen Vorstellungen zu haben, seine eigenen Fehler zu machen und seine eigenen Übersetzungen, so lange er sein Spiel fair spielt und sie nie als bindend für andere präsentiert.“
Die Mormonenschreiber Keith Terry und Walter Whipple klagten Dr. Nibley an, Joseph Smiths Übersetzungen zu verhöhnen:
„Das ‚Egyptian Alphabet and Grammar’ wird gegenwärtig im Kirchengeschichtsschreiber-Büro aufbewahrt…
Die Kompliziertheit des Alphabets der alten Schreiber wird mit folgenden Aussagen erklärt: ‚Durch Einfügen einer geraden Markierung darüber… wächst seine Bedeutung um das Fünffache an.’ An dieser Stelle wird seine Erklärung ziemlich kompliziert und verliert alles, nur nicht die schlauesten Grammatiker in den langen Kommentaren…
Diese Information, die im ‚Alphabet and Grammar’ in Bezug auf waagerechte Linien präsentiert wird, hat zu Champollions hieroglyphische Entzifferungen keine Wechselbeziehung. Moderne Ägyptologen, einschließlich der Mormonengelehrte Hugh Nibley, haben solch eine Methode der Übersetzung verhöhnt.“ (From the Dust of Decades, Seite 36-37)
Professor Nibley hat mit Sicherheit Joseph Smiths Methode der Übersetzung „verhöhnt“. In den BYU Studies schreibend, machte er folgende Aussagen über das Egyptian Alphabet and Grammar:
5. Noch merkwürdiger, die Zeichen, die erklärt werden, werden in dem wirklichen ägyptischen Dokument nicht gefunden, wo kein System bewiesen werden kann, wobei ein, zwei oder drei Striche über ein Zeichen gesetzt werden, zum Beispiel,…
8. Wegen des eigentümlichen Systems der Klassen und Grade, erscheint jede Passage im A. & G. mehr als einmal und den meisten Symbolen wird mehr als eine Auslegung zugeschrieben… es ist für einen Übersetzer nicht hilfreich, wenn irgendein Symbol ohne die geringste Änderung ein halbes Dutzend Bedeutungen bekommt. Welche müssen wir als die offizielle Übersetzung nehmen?“ (Brigham Young University Studies, Sommer 1971, S. 368-369)
Dr. Nibley versucht Zweifel auf die Wichtigkeit von Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar zu werfen, indem er erklärt, dass das meiste in der Handschrift seiner Schreiber geschrieben wurde:
„Das Interessante ist die Art und Weise, in der die drei Männer in ihrer Auslegung uneinig sind, wobei jeder seinen eigenen Weg geht… Jeder von ihnen in der Auslegung desselben Zeichens, ohne einen souveränen Meisterverstand, der sie zu einem Glauben vereint. Cowdery und Phelps hören unterschiedliche Klänge und kommen mit verschiedenen Bedeutungen hervor. Und Joseph lässt freizügig ihren eigenen Weg gehen, während er seinen geht, jeder unter der Verpflichtung, ‚es in eurem Geist auszustudieren’, bevor sie um eine Offenbarung bitten.“ (ebenda, Seite 364-365)
„…die ägyptischen Papiere von Kirtland waren genauso sehr ihr Baby wie Smiths, aber ganz gleich, wer für sie verantwortlich war, sie enthielten nichts Tadelnswertes, da nicht behauptet wurde, dass sie göttlich inspiriert oder gelehrtenhaft akkurat wären. (ebenda, Seite 397)
Tatsächlich ist das meiste von Joseph Smiths Arbeit in der Handschrift seiner Schreiber geschrieben worden. Gemäß History of the Church, Bd. 4, Seite 1, erklärte Joseph Smith: “Ich diktierte Geschichte, ich sage diktierte, weil ich selten selbst die Feder benutze. Ich diktierte immer meine Mitteilungen, aber ich stellte einen Schreiber ein, um sie zu schreiben.“
Wenn die Mormonen nur das akzeptierten, was in Joseph Smiths eigener Handschrift geschrieben ist, müssten sie das Buch Mormon aufgeben, denn das ganze Buch wurde seinen Schreibern diktiert. Es wäre lächerlich, zu behaupten, dass es „genauso ihr Baby“ wie seins ist, weil es ihre Handschrift ist. Wir wissen, dass Joseph Smith für den Inhalt des Egyptian Alphabet and Grammar verantwortlich ist, denn die History of the Church, Bd. 2, S. 238, erzählt: „Den Rest des Monats war ich fortwährend mit der Übersetzung eines Alphabets für das Buch Abraham beschäftigt und eine Grammatik der ägyptischen Sprache, wie sie von den Alten angewendet wurde, zusammenzustellen.“
Es ist auch interessant, dass Dr. Nibley zugeben muss, dass ein Teil des Egyptian Alphabet and Grammar eigentlich in Joseph Smiths Handschrift geschrieben ist: „Egyptian Mss. #4,… Manuskript mit dem Titel ‚Egyptian alphabet’, in der Handschrift Joseph Smiths.“ (BYU Studies, Sommer 1971, S. 351) Nibley gibt zu, dass dieser Teil des Manuskripts „vier Seiten belegt“. (ebenda, S. 364)
Dr. Nibley muss eine Menge Kritik von den Mitgliedern der Kirche bekommen haben, die das Gefühl hatten, dass er die Kirche dadurch verraten hatte, dass er Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar verstieß und behauptete, dass es kein Studium von fünf Minuten wert sei. Während Nibley seine Kritik an dem Egyptian Alphabet and Grammar nie zurückgezogen hatte, änderte er seine Position in einem Artikel, geschrieben im August 1968, über die Wichtigkeit des Studierens dieses Dokuments. Er sagte, dass ein Student des Buches Abraham durch und durch mit dem „Alphabet and Grammar“ vertraut sein sollte“:
„Betrachten Sie einen Moment den Umfang und die Komplexität des Materials, mit dem der Student fertig werden muss, wenn er sich ein ernsthaftes Studium über die Echtheit des Buches Abraham vornehmen wollte. Zumindest muss er durch und durch mit (1) den Texten der ‚Joseph Smith Papyri’, die als zum Totenbuch gehörig identifiziert wurden, (2) mit dem Inhalt und dem Wesen des mysteriösen Sen-sen-Fragmentes, (3) mit dem so genannten ‚Egyptian Alphabet and Grammar’ vertraut werden, das Joseph Smith zugeschrieben wird…“ (Improvement Era, August 1968, S. 55-56)
Dies ist sicherlich eine merkwürdige Aussage, die von einem Mann kommt, der vorher erklärt hatte, dass er „keine fünf Minuten mit dem Egyptian Grammar zugebracht hat, und er hat es auch nicht vor“.
Der Mormonengelehrte John Tvedtnes gab zu, dass Joseph Smith’s „Grammar“ nicht wirklich eine Grammatik der ägyptischen Sprache ist:
„Ich beziehe mich hier auf Joseph Smiths ‚Egyptian Alphabet and Grammar’, das im Lichte dessen, was man heute über die ägyptische Sprache weiß, deutlich Unkenntnis über diese Sprache von Seiten Joseph Smiths zeigt… lassen Sie uns der Kritik zustimmen – z. B. ist das ‚Alphabet and Grammar’ keine Grammatik der ägyptischen Sprache,… Das ‚ Alphabet and Grammar’ scheint zum größten Teil spekulativ zu sein,… Ich habe den Verdacht, dass er versuchte, historisch den Ursprung und vielleicht die Entwicklung der Symbole ohne vollständigen Bezug zur Bedeutung jedes einzelnen zu analysieren…
Um die Sache von Joseph Smiths persönlichen Notizen zusammenzufassen, ist es also mein Glaube, dass der Prophet, nachdem er das Buch Abraham niedergeschrieben hatte (oder es zumindest empfangen hatte), damit begann, über das Wesen der Sprache der Dokumente zu spekulieren… Seine Notizen sind Beweis seiner Unkenntnis von dieser Sprache, aber sie liefern auch einen gewissen Beweis von ziemlich gebildeter Art des Vermutens,…“ (Book of Abraham Symposium, 3. April 1970, S. 72, 73, 74 und 76)
Dr. Hugh Nibley machte folgende verwirrende Anmerkung in Bezug auf das Alphabet and Grammar:
„Von Anfang an ist dieser Schreiber wegen einer dickfelligen Gleichgültigkeit gegenüber den jüngst ausfindig gemachten Papyri (alle, ausgenommen der eine, der mit Faksimile 1 übereinstimmt) als Beweis für oder gegen die Echtheit des Buches Abraham regelrecht angeklagt worden. Dieselbe Gleichgültigkeit gegenüber dem so genannten Egyptian Alphabet and Grammar entspringt weder bösen Ahnungen noch der Trägheit, aber von einem Prinzip, das von Anfang an in der Kirche gelehrt worden ist, das nicht allen Studenten des Evangeliums streng auferlegt werden kann, nämlich, dass ein Heiliger der Letzten Tage verpflichtet ist, nur die Standardwerke der Kirche als Heilige Schrift als wahre Schriften zu akzeptieren.“ (Improvement Era, November 1968, Seite 36)
„Ob der ‚Sen-sen’-Papyrus oder das Egyptian Alphabet and Grammar (hiernach als EAG zitiert) Sinn macht oder nicht, das Buch Abraham macht sehr wohl Sinn,… Es gibt jeden Hinweis, dass die freilaufenden Mutmaßungen über das EAG angestellt wurden, nachdem das Buch Abraham vervollständigt war, so dass sogar das irrelevante Argument der zweifelhaften Dokumentation des Buches unbegründet bleibt.“ (Brigham Young University Studies, Herbst 1968, S. 71-72)
„Das Egyptian Alphabet and Grammar kann nicht als strenges Überprüfungsmittel für das Buch Abraham benutzt werden, bis eine Menge mehr über beide Dokumente bekannt ist. Wir wissen immer noch nicht, was das EAG ist oder in welchem Licht Joseph Smith es betrachtete.“ (ebenda, Seite 95)
Professor Nibleys Aussagen in Bezug auf Joseph Smiths Egyptian Alphabet and Grammar haben einige Mormonen im Zustand der Verwirrung gelassen. Der Mormonenschreiber Jay M. Todd gibt zu, dass es in Bezug auf diese Sache eine Spaltung in der Kirche gibt:
„Offen ausgesprochen, niemand scheint den Wert der ‚Grammatik’ zu kennen. Dr. Hugh Nibley hat vorgeschlagen, dass die ‚Grammatik’ das persönliche Steckenpferd, die persönlichen Vorstellungen des Propheten repräsentiert und es war vom Propheten nie beabsichtigt, dass es offenbarte Information repräsentieren sollte. Andere Studenten, die im Allgemeinen nicht mit Ägyptisch vertraut sind, haben aber vorgeschlagen, dass die ‚Grammatik’ einen Hauptbeitrag darstellt, um eine alte Sprache zu knacken.“ (The Saga of the Book of Abraham, Seite 314)
„Es ist offensichtlich, dass der Prophet Vertrauen in seinen Gebrauch von Ägyptisch erreichen wollte, so als wäre er mit der Sprache vertraut… Was war sein ‚alphabet and grammar’? Jede Menge Fragen. Alles was zur Zeit bekannt ist: Joseph Smith fühlte sich ziemlich zuversichtlich in Bezug auf sein Ägyptisch… Man fragt sich, nachdem man Berichte gelesen hat, dass der Seherstein das Werkzeug war für den Empfang des Buches Abraham, ob der Prophet nur einige Information nahm, die er durch seine Erfahrung mit Berichten und dem Sehen der Übersetzung hatte und dadurch, dass er sie auf die Papyri mit bestem Können und Wissen anwendete, das er zu der Zeit hatte. Wenn dies der Fall wäre, hätte solch ein ‚alphabet and grammar’ die Saat von Josephs persönlichen Ansichten genau so viel wie inspirierte Elemente in sich. Oder, wie auch offensichtlich ist, könnte es das komplette Ergebnis der Inspiration sein. Es könnte auch das Ergebnis seiner eigenen Ansichten über das Knacken der ägyptischen Sprache sein… Das Thema ist zur Zeit verwirrend.“ (ebenda, S. 252-253)
weiter