Josephs Egyptian Alphabet
130 Jahre lang unterdrückte die Kirche ein Dokument, das absolut beweist, dass Joseph Smith die ägyptische Sprache nicht verstand. Dieses Dokument ist als „Egyptian Alphabet and Grammar“ bekannt. Joseph Smith berichtete folgendes in der History of the Church für den Monat Juli 1835:
„Den Rest des Monats war ich fortwährend mit der Übersetzung eines Alphabets für das Buch Abraham beschäftigt und eine Grammatik der ägyptischen Sprache, wie sie von den Alten angewendet wurde, zusammenzustellen.“ (History of the Church, Bd. 2, S. 238)
Nach Joseph Smiths Tod wurde das „Egyptian Alphabet“ nach Utah gebracht. Es war aber wenig darüber bekannt, bis zum Jahr 1935. James R. Clark berichtete: „Ihr Autor war von 1932 bis 1936 ein Student von Dr. Sperry an der Brigham-Young-Universität und befand sich mit Dr. Sperry zusammen auf der ‚untersten Etage’ der Forschung. Diese schloss unsere ‚Entdeckung’ unter Mithilfe von A. William Land, assistierender Kirchengeschichtsschreiber, im Februar 1935 Joseph Smiths Übersetzung von Abrahams Alphabet und Grammatik mit ein, um seinen (Abrahams) Bericht, den wir in Kapitel 8 diskutierten, zu begleiten.“ (The Story of the Pearl of Great Price, von James B. Clark, S. 156)
Dr. Sidney B. Sperry machte folgende Aussage über das “Egyptian Alphabet”: “Ich ging ins Kirchengeschichtsschreiber-Büro hinauf und siehe da, wir fanden diese ägyptische Grammatik in den Archiven der Kirche… Ich bin bis heute darüber verwundert, wie wir es schafften, die Kirchenautoritäten dazu zu bringen, uns die ägyptische Grammatik hier herunter in die B.Y.U. zu bringen, um Dr. Hales sie für uns fotografieren zu lassen. Hier ist das Buch. Sie werden bemerken, dass es sagt: ‚Egyptian Alphabet’.“ (The Pearl of Great Price Conference, 10. Dez. 1960, S. 7 der Ausgabe von 1964)
Der Mormonenapostel John A. Widtsoe wusste wahrscheinlich, dass die „Egyptian Grammar“ vor der „Entdeckung“ existierte, denn Dr. Sperry erklärte:
„Im Juli 1835 hatte der Prophet geschrieben: ‚Den Rest dieses Monats war ich fortwährend damit beschäftigt, das Alphabet zum Buch Abraham zu übersetzen und eine Grammatik der ägyptischen Sprache zu erstellen, wie sie von den Alten benutzt wurde’…
Da ich alte semitische Sprache, insbesondere Bibelsprachen, studiert hatte, war ich durch diese Aussage sehr neugierig geworden und ich fragte mich, warum die Kirchenautoritäten während des Spalding-Ereignisses nicht die Grammatik herausgebracht hatten, von der der Prophet sagte, dass er sie erstellte. Ganz natürlich schloss ich daraus, dass die Kirche sie nicht hatte. Also werde ich zwei Hauptdinge tun: (1) Beweise für die Papyri zu finden, von denen wir wissen, dass sie sich einst in den Händen Joseph Smiths befanden und (2) das ‚Alphabet und die Grammatik der ägyptischen Sprache zu finden, wie sie von den Alten benutzt wurde’…
Danach versuchte ich noch einmal, das Egyptian Alphabet and Grammar zu finden, aber schließlich musste ich aufgeben. Ich dachte, dass vielleicht das Boot, das die Kirchenberichte beförderte, auf dem Missouri-Fluss gekentert wäre und sie somit verloren gingen.
Aber ich hatte mich geirrt, denn einige Jahre später nahm mich Dr. John A. Widtsoe… in sein Haus in Salt Lake City mit. Als wir außerhalb der Stadt Lehi waren, dämmerte es mir, dass sich die Grammatik und das Alphabet im HLT-Geschichtsschreiber-Büro befanden. Und siehe da, als wir den Ort absuchten, da war es!“ (Newsletter and Proceedings of the S.E.H.A BYU, 1. März 1968)
Dr. Sperry erwartete, dass das „Egyptian Alphabet“ der Mormonenkirche helfen würde, „besser den Vorwürfen zu begegnen, die von den Ägyptologen erhoben worden waren, die ihre Erklärungen auf Grund des Materials abgaben, das von Mr. Spalding aus Salt Lake City geliefert wurde.“ Statt dass das „Egyptian Alphabet“ den Mormonen half, den „Anschuldigungen“ der Ägyptologen zu begegnen, hat sich das „Egyptian Alphabet“ als Quelle der Verwirrung erwiesen. Dr. Clark sagte in der Tat, dass er nicht dafür wäre, es den Gelehrten zu übergeben:
„Viele Menschen haben mich gefragt: ‚Nun gut, warum übergeben Sie die Grammatik und das Alphabet nicht den Gelehrten?“ Nun, meine Antwort ist folgende, nämlich dass der Prophet sie nicht vervollständigt hatte. Sie waren ohnehin schon nicht mit ihm wegen der Übersetzung einverstanden, die meisten Gelehrten jedenfalls. Ich frage mich, ob es jetzt in ihren Ansichten darüber eine Änderung verschaffen würde, und somit bin ich persönlich nicht dafür, es herauszugeben… Ich bin nicht dafür, die Frage neu zu eröffnen. Ich bin dafür, dass wir tun, was wir mit dem Buch Mormon getan haben. Wir wollen die Sache rollen lassen und uns auf unsere Zeugnisse vom Evangelium verlassen.“ (Prophets and Problems of the Pearl of Great Price, BYU, S. 75)
Obwohl das Kirchengeschichtsschreiber-Büro das Originaldokument hatte und auch eine Mikrofilmkopie, wurde von Mitgliedern der Kirche verlangt, sich eine besondere Genehmigung von Joseph Fielding Smith zu besorgen, nur um den Film zu sehen. Obwohl die Mormonenführer ihr Bestes gaben, es zu verhindern, erhielten wir eine Mikrofilmkopie von diesem Dokument und 1966 machten wir einen fotomechanischen Neudruck davon. Richard P. Howard, der Kirchenhistoriker der Reorganisierten HLT-Kirche ist, machte folgende Bemerkung: „Bis vor kurzem war dieses Dokument nur einigen wenigen Gelehrten in den Archiven der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zugänglich,… Jerald Tanner aus Salt Lake City schaffte es aber, einen Mikrofilm von diesem Dokument zu bekommen, und veröffentlichte vergrößerte Abdrucke von diesem Film.“ (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Sommer 1968, S. 91)
Im Vorwort zu Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar und in einer Anzahl unserer Veröffentlichungen haben wir erzählt, wie die Mormonenführer dieses wichtige Dokument unterdrückten. Dr. James R. Clark wirft uns vor, dass wir in dieser Sache nicht die Wahrheit gesagt hätten:
„…Jerald Tanner hat in seiner Veröffentlichung vom Grammar and Alphabet und im Salt Lake Messenger den Vorwurf erhoben, dass dies all diese Jahre tief, dunkel und geheim gehalten wurde… Ich hatte Kopien von diesem Manuskript seit 1935 gehabt – von den meisten Manuskripten -, und ebenso Dr. Sperry und Dr. Hyrum Andrus. Das Kirchengeschichtsschreiber-Büro ist immer bereit, Materialen verantwortungsbewussten Gelehrten zugänglich zu machen. Ich behaupte, ein verantwortungsbewusster Gelehrter zu sein. Das mag egoistisch klingen, aber ich denke, mein Bericht zeigt es. Und ich habe gefunden, dass diese Dinge für verantwortungsbewusste Gelehrte immer zugänglich sind. Sie sind für verantwortungslose Gelehrte nicht zugänglich und das verantwortungsloseste Werk– ich spreche nicht als Historiker -, das ich je gesehen habe, ist Jerald Tanners Veröffentlichung über das Egyptian Alphabet and Grammar, weil er seine Quellen nicht überprüfte und nicht wusste, was er veröffentlichte.“ (Book of Abraham Symposium, 3. April 1970, S. 22)
Diese Aussage von Dr. Clark kann nicht sehr ernst genommen werden, denn der Leser wird sich erinnern, dass dies derselbe Mann ist, der die Tatsache unterdrückte, dass das Egyptian Alphabet and Grammar ein tatsächliches Papyrusfragment enthielt. Der Mormonenschreiber Jay M. Todd offenbarte: „Außerhalb weniger Mitarbeiter, hatte Dr. Clark das Fragment auf Anweisung vom Geschichtsschreiber-Büro über 30 Jahre lang als eine Sache des Vertrauens verwahrt.“ (The Saga of the Book of Abraham, S. 364)
Wir haben das Gefühl, dass ein wahrhaft „verantwortungsbewusster Gelehrter“ dieses wichtige Beweismaterial vor seinem eigenen Volk nicht unterdrückt hätte. Tatsächlich machen Dr. Clarks eigene Aussagen deutlich, dass Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar unterdrückt wurde und dass unsere Erklärungen in Bezug darauf wahr sind.
Die Beweise zeigen, dass die Mormonenführer sehr wohl von der Existenz der Grammatik und des Papyrusfragments wussten, lange bevor James R. Clark und Sidney B. Sperry 1935 ihre „Entdeckung“ machten. Der HLT-Kirchenteil der Deseret News für den 10. Feb. 1968 scheint aufzuzeigen, dass der Assistierende Kirchengeschichtsschreiber A. William Lund schon 1908 von dem Egyptian Alphabet and Grammar wusste: „Der kürzliche Fragment-’Fund’ hat sich in den Gewölben befunden, so lange A. William Lund und Earl E. Olson, Assistierender Kirchengeschichtsschreiber, sich erinnern können. Mr. Lund ist seit 1911 in seinem Posten gewesen und arbeitete seit 1908 im Büro. Mr. Olson ist seit 1934 im Geschichtsschreiberbüro gewesen.
Das Fragment ist Teil einer Sammlung, die die Kirche das Egyptian Alphabet and Grammar betreffend, das vom Propheten Joseph Smith angelegt wurde, besitzt.“
Gemäß Dr. Clarks eigener Aussagen hätte es den Anschein, dass sie bei einer „Anzahl“ von Gelegenheiten vor der „Entdeckung“ die Angelegenheit mit dem Personal des Geschichtsschreiberbüros diskutiert hätten und ihnen wäre nur gesagt worden, dass „die Grammatik vielleicht verloren gegangen wäre“:
„Dr. Sperry und ich hatten vorher über das Problem des anscheinenden Verschwindens der Egyptian Alphabet and Grammar viele Male diskutiert,… Bei einer Anzahl früherer Gelegenheiten hatten wir Mitglieder des Kirchengeschichtsschreiber-Personals einschließlich des Assistierenden Kirchengeschichtsschreibers konsultiert, und uns war gesagt worden, dass die Grammatik wahrscheinlich mit anderen Kirchenberichten während der Zeit des Mormonenexodus verloren gegangen war. Aber mit dieser zusätzlichen Information aus den Deseret News bewaffnet besuchten Dr. Sperry und ich noch einmal das Geschichtsschreiberbüro während der Woche vom 18.-22. Februar 1935. Wir trafen uns mit A. William Lund, dem Assistierenden Kirchengeschichtsschreiber, in seinem Büro und legten ihm das Problem der Ausfindigmachung der Grammatik im Licht der neuen Beweismittel über das Überstehens des Exodus und ihres Vorhandensein im Geschichtsschreiberbüro im Jahr 1855 vor.
Ältester Lund nahm uns nach hinten in die Bibliothek an große Tische am Ostfenster und bat uns zu warten. So weit ich mich erinnere, kam er nach ungefähr fünfzehn Minuten an den Tisch zurück und legte uns die Grammatik vor uns auf den Tisch,…“ (Book of Abraham Symposium, 3. April 1970, S. 21)
Dr. Clark gibt zu, dass ihnen selbst nach der „Entdeckung“ nicht erlaubt war, eine öffentliche Bekanntmachung zu geben:
„Zu dieser Zeit wurde keine öffentliche Bekanntmachung über diesen Fund gegeben. Später sicherten Dr. Sperry und ich die Genehmigung vom Assistierenden Kirchengeschichtsschreiber, für unser eigenes Gelehrtenstudium die Dokumente fotografieren zu lassen…
Dr. Sperry und ich erhielten 1935 für eine öffentliche Bekanntmachung dieser Entdeckung keine Genehmigung; wir fuhren aber 1935 und 1936 jeder für sich und auch gemeinsam damit fort, an den Verzweigungen dieses neuen Fundes zu arbeiten.“ (ebenda, S. 21-22)
Dr. Clark versucht den Anschein zu erwecken, dass Dr. Sperry eine öffentliche Bekanntmachung der Entdeckung der Grammatik 1938 gegeben hätte: „In Wirklichkeit gab es eine Beschreibung von der Grammatik, die in diesem GFV-Handbuch 1938 gegeben wurde. Sie werden sie auf Seite 69 des Gemeinsamen Handbuchs finden: Alte Berichte geben Zeugnis. Sperry beschrieb sie; er beschrieb sie ziemlich ausführlich. Und wieder ist es eine Lüge gegenüber dem, was einige Leute in Bezug auf die Tatsache veröffentlicht haben, dass es keine öffentliche Bekanntmachung darüber gegeben hätte, dass die Kirche nichts darüber wüsste; und wenn die Erwachsenenabteilung der GFV der Vorgehensweise der Kirche folgte, dann hatte jede GFV der Kirche diese Beschreibung am 8. November 1938 in ihren Klassenräumen diskutiert.
Und somit war dies durch dieses Handbuch kirchenweit bekannt.“ (ebenda, S. 22)
Sorgfältiges Lesen von Dr. Sperrys Aussagen zeigen, dass er die Tatsache, dass das Egyptian Alphabet and Grammar entdeckt worden wäre, nicht bekannt gab, sondern nur, dass einige Seiten des Originalmanuskripts des Buches Abrahams ausfindig gemacht worden wären. In unserem Case, Bd. 2, S. 164, erklären wir: „1938 erlaubten die Kirchenführer Dr. Sperry, zwei Seiten des Originalmanuskripts des Buches Abraham zu veröffentlichen, das im Egyptian Alphabet and Grammar gefunden worden ist. Die Fotografien sind aber so dürftig, dass die ägyptischen Schriftzeichen nicht lesbar sind.“
Dr. Sperry diskutierte Joseph Smiths Aussage, dass er ein Alphabet and Grammar erstellte, und wie es ausgesehen haben kann, aber er erklärte nie direkt, dass es entdeckt worden wäre. In der Tat würde man durch die Art und Weise, wie er seine Erklärung geschrieben hat, zum Glauben geführt werden, dass er das Dokument eigentlich nicht gesehen hat:
„Viele Jahre lang ist der Schreiber durch die Aussage des Propheten, dass er ‚ein Alphabet für das Buch Abraham übersetzen’ würde, neugierig gemacht worden. Was bedeutete diese Aussage? Ein wenig kann man es sich so erklären: Beweise führen uns zu dem Schluss, dass der Prophet es alles andere als leicht fand, die abrahamischen Berichte zu übersetzen… Der Seher würde natürlich die Übersetzung von allen neuen und unbekannten Zeichen und Hieroglyphen empfangen, aber nachdem ihre Bedeutung ihm gegeben worden war, war es nicht wahrscheinlich, dass der Herr den Prozess wiederholen würde, wenn dieselben Schriftzeichen noch einmal erscheinen würden. Möglicherweise entschied der Prophet aus diesem Grund, eine Zeichenliste zu erstellen, in der die Bedeutungen jedes neuen Symbols aufgezeichnet werden würden, wie es auf dem Papyrus Abrahams erschien. Einmal aufgezeichnet könnte man, so oft wie der Prophet es benötigte, seinen Verstand auffrischen. Es scheint deshalb ziemlich wahrscheinlich, dass das Alphabet sehr genau wie folgt angeordnet war. Am äußersten linken Rand der Seite wären die in Frage stehenden Zeichen untereinander in einer Spalte geschrieben worden. Rechts von dieser Spalte würden die Laute der ägyptischen Zeichen oder Hieroglyphen in englischen Buchstaben zusammen mit einer Übersetzung der in Frage stehenden Schriftzeichen erscheinen. Wir können uns sofort vorstellen, dass einige grammatische Phänomene der Sprache in den Anmerkungen des Propheten, die der Prophet niederschrieb, offenbart werden würden. Es würde vernünftig erscheinen anzunehmen, dass der Prophet, nachdem er viele Seiten dieser Zeichen mit ihrer Bedeutung niedergeschrieben hätte, nach und nach fähiger werden würde, sie zu lesen, wie sie auf dem Papyrus erscheinen.“ (Ancient Records Testify in Papyrus and Stone, 1938, Seite 68-69)
Dr. Clark wollte uns glauben machen, dass dies eine öffentliche Bekanntmachung von der Entdeckung der „Grammatik“ wäre, aber es ist interessant, darauf zu achten, dass Clark 1960 zugab, dass Dr. Sperry in seiner Erklärung ihre Existenz nur „angedeutet“ hatte:
„Sein ‚Egyptian Alphabet and Grammar’ überlebte seinen Tod und den Mormonenexodus nach Westen. Ein Eintrag im Tagebuch des Geschichtsschreiberbüros der H.L.T-Kirche unter dem Datum des 17. Oktober 1855, sagt aus, dass sich das ‚Egyptian Alphabet’ unter den frühen Berichten der H.L.T-Kirche befand, als sie an jenem Tag in die feuersicheren Gewölbe des neuen Kirchengeschichtsschreiber-Büros in Salt Lake City gebracht wurden.
So weit es uns bekannt ist, erscheint nichts weiter in der H.L.T.-Literatur über Joseph Smiths ‚Egyptian Alphabet’ bis 1938, als Dr. Sidney Sperry in einem GFV-Studienkurs seine Existenz andeutete, nachdem er es persönlich im Geschichtsschreiberbüro zusammen mit dem anwesenden Untersuchenden untersucht hatte.
Nachdem er eine fotografische Kopie von diesem Dokument für eine Anzahl von Jahren besessen hatte, sicherte sich der anwesende Untersuchende die Genehmigung vom H.L.T.-Kirchengeschichtsschreiber, das Dokument kurz zu beschreiben und Fotografien vom äußeren Deckblatt und dem Etikett und von Seite 1 zu veröffentlichen und von anderen Seiten zu zitieren.“ (Progress in Archaeology, Brigham-Young-Universität, 1963, Seite 27)
Die Fotografien, von denen James R. Clark spricht, sind in seinem Buch The Story of the Pearl of Great Price, S. 101 und 103, abgedruckt.
Am 10. Dezember 1960 wurde Dr. Sidney Sperry gefragt, ob das „Egyptian Alphabet“ veröffentlicht werden könnte:
„Frage: Warum wird die Ägyptische Grammatik nicht veröffentlicht?
„Antwort: Nun gut, ich weiß nicht, ob die Kirchenautoritäten es uns jetzt tun lassen würden oder nicht.“ (Pearl of Great Price Conference, Ausgabe von 1964, Seite 9)
Wir veröffentlichten 1966 Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar. Vier Jahre später war Dr. Clark immer noch nicht sicher, ob die Kirche erlauben würde, es von Mormonengelehrten drucken zu lassen. Nachdem Dr. Clark die Rede beendet hatte, in der er uns angriff, weil wir gesagt hatten, dass die „Grammatik“ unterdrückt wurde, wurde er gefragt, ob die Kirche sie veröffentlichen würde. Seine Antwort lautete wie folgt:
„Nun gut, Dr. Sperry, denke ich, wurde 1960 dieselbe Frage gestellt und Tanner hat seine Antwort veröffentlicht. Ich denke, die Antwort ist immer noch dieselbe wie die, die Dr. Sperry gab. Das ist jedermanns Vermutung, so weit es für mich in Betracht kommt. Die Macht liegt bei der Ersten Präsidentschaft… Dieses ganze Problem, seit der Entdeckung der Metropolitan-Papyri, liegt in den Händen von Nathan Eldon Tanner von der Ersten Präsidentschaft… Ich habe mit ihm über die Beziehung zwischen der Grammatik und den Manuskripten gesprochen und dass es, so weit ich weiß, aber immer noch in der Schwebe ist, bis weitere Forschung und Studieren und sorgfältige Arbeit geleistet wurde, um diese Manuskripte zu vergleichen, bevor es zu einer Veröffentlichung kommt. Ich weiß nicht, ob es irgendwelche Pläne für eine Veröffentlichung gibt, aber ich weiß, dass dies der Standpunkt von Howard W. Hunter, dem gegenwärtigen Kirchengeschichtsschreiber, und Nathan Eldon Tanner ist, dass mehr Arbeit, sorgfältige und gelehrtenhafte Arbeit, an dem Vergleich der Dokumente notwendig ist, bevor wir irgendetwas in Richtung Veröffentlichung unternehmen.“ (Book of Abraham Symposium, 3. April 1970, Seite 23)
Obwohl Dr. Clark uns glauben lassen wollte, dass die Mormonenführer sich nicht des Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar schämten, sagen die Beweise einfach das Gegenteil. In einer Rede, die am 7. März 1972 gehalten wurde, machte Reed Durham, der damals als Direktor des H.L.T.-Instituts für Religion an der University of Utah diente, deutlich, dass die Grammatik vor unserer Veröffentlichung unterdrückt wurde:
„Mein ganzes Leben lang habe ich darüber [Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar] gehört. Ständig schnappte ich etwas hier und dort von den Leuten auf… Es ist reproduziert worden. Es ist nicht nur reproduziert worden, sie fotografierten es für mich. Ich kann genau die Seite mir selbst angucken. Man konnte es vorher nie bekommen. Man musste zum inneren Kreis gehören und dann konnte man es nicht einmal als Ganzes bekommen. Aber jetzt war es reproduziert worden, und es wurde nicht nur mit der genauen Schrift in dem Buch des Egyptian Alphabet and Grammar reproduziert, sondern die Tanners machten sich die Arbeit und schrieben mit der Schreibmaschine in tatsächlicher Schreibmaschinenschrift alles Geschriebene ab… sie übertrugen das Manuskript für mich. Welche Arbeit! Gesegnet ihre Herzen!“ (Rede von Reed Durham, HLT-Institut für Religion, University of Utah, 7. März 1972)
Sogar Dr. Hugh Nibley gab zu, dass Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar „versteckt und unterdrückt wurde… weil es niemand etwas anginge“. (Brigham Young University Studies, Winter 1968, S. 176)
In BYU Studies, Sommer 1971, S. 398, schreibend, sagt Professor Nibley, dass das Egyptian Alphabet and Grammar „weise vor der Verbreitung bewahrt wurde, denn solche Dinge könnten von boshaften Geistern leicht missverstanden werden“.
Grant Heward, der aus der HLT-Kirche ausgeschlossen wurde, weil er den „Wert der Übersetzung“ des Buches Abraham in Frage stellte, gab folgende Erklärung über seine Erfahrung mit Joseph Smith’s „Egyptian Alphabet and Grammar“ ab:
„Es war gegen Ende meiner vierten örtlichen Mission für die Kirche, als ich den Schock erlitt, der mein ganzes Leben änderte. Eine Begebenheit schien eine Gelegenheit zu sein, den Zweiflern ein für allemal zu beweisen, dass Joseph Smith tatsächlich ein Prophet Gottes war… Zwei unserer Untersucher stellten uns viele schwierige Fragen, aber die Herausforderung, die das ägyptische Problem bot, ergriff mich besonders. James Wardle, ein Lieferant von verborgenen, verbotenen und ungewöhnlichen Mormonendokumenten, erzählte mir, dass Joseph Smith selbst eine ägyptische Grammatik geschrieben hatte – und dass er eine Kopie hätte – und dass ich sie benutzen könnte! Welch ein Glücksfall! Verstärkt mit der Ägyptischen Grammatik, die Joseph Smith geschrieben hatte, sollte es die Arbeit so sicher machen, wie das Wegnehmen einer Süßigkeit von einem Baby. Meine froh erregte Begeisterung wurde aus vollständiger Zuversicht in Joseph Smiths Behauptung über fortlaufende Offenbarung von Gott geboren. Mit Sicherheit kann Gott Ägyptisch lesen und das Englisch, das Er hervorbrachte, würde ohne Zweifel mit der Bedeutung des Ägyptischen übereinstimmen, von dem es entnommen wurde. Es musste einfach nur solch ein Prüfstein wie die Ägyptische Grammatik gefunden werden: Eine Schrift – das Buch Abraham – auf Englisch mit dem Ägyptischen, das damit übereinstimmt! Alles wies auf Erfolg hin. Die Stärke der Mormonenposition war für mich vergleichbar mit der Stärke des gewaltigen Bullen unter jungen Kälbern. Mein Job bestand einfach nur darin, die Beweise zusammenzuführen.
Ich begann die Grammatik zu studieren, aber zu meinem größten Schrecken fand ich bald heraus, dass sie voller Unsinn und Doppelzüngigkeit war. Unter meinen ersten Reaktionen war der Gedanke, dass sie nicht echt sein müsste. Vielleicht versuchte jemand Joseph Smith schlecht aussehen zu lassen. Mit größter Sicherheit könnten der Herr und Joseph Smith es besser machen als dies! Ich entschied mich, der Sache bei den Kirchenämtern und der Bibliothek der Brigham-Young-Universität auf den Grund zu gehen. Ich suchte die Kirchenämter auf und befragte einen der höchsten Beamten im Geschichtsschreiberbüro über Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar. Er leugnete, je etwas darüber gehört zu haben. In der Tat, als ich ihm erzählte, dass ich eine Kopie davon studierte, sagte er, dass ich mehr darüber wüsste als er – es war für ihn alles ganz neu! Ich fand heraus, dass ein Professor an der BYU in seinem Buch darüber geschrieben hatte: The Story of the Pearl of Great Price. Also rief ich ihn über ein Ferngespräch an. Er sagte mir, dass es tatsächlich solch ein Dokument gäbe und dass es echt wäre. Er nannte den tüchtigen Bruder, der jede Kenntnis davon leugnete, als einen von zweien, der es zum Abfotografieren an die Brigham-Young-Universität brachte. Ich erzählte ihm von der Verleugnung, aber es schien ihn nicht zu überraschen. Er schlug nur vor, dass ich wahrscheinlich bessere Ergebnisse hätte bekommen können, wenn ich zum Kirchengeschichtsschreiber-Büro gegangen und mit ihm persönlich gesprochen hätte. Also tat ich dies einfach. Ich fragte einen Sekretär dort, ob ich das Dokument sehen könnte. Er antwortete, dass ich das Original nicht sehen könnte, aber sie könnten mich eine Kopie (mikroverfilmt) ansehen lassen. Als erstes müsste ich mir eine Genehmigung von Bruder________ besorgen (derjenige, der leugnete, je davon gehört zu haben). Wie das Schicksal es so wollte, stand er direkt hinter mir. Unter diesen Umständen hätte er es irgendwie peinlich finden können, es wieder zu leugnen. Auf jeden Fall bekundete er ein vollständiges Wissen über das Dokument. Er sagte aber, dass ich mir die Genehmigung vom Kirchengeschichtsschreiber besorgen müsste – der (ihm gemäß ) zufällig nicht in der Stadt, in Chicago, wäre! Auf jeden Fall traf ich mich mit beiden früh am nächsten Morgen. Nach einer Sitzung der Befragung wurde mir die Genehmigung gewährt, um die ich ersuchte. Aber ihre zynischen Fragen hinterließen bei mir einen schaurigen Eindruck, dass sie keine Zuversicht in Joseph Smiths Übersetzungsfähigkeit und eine Furcht vor ehrlicher, offener Forschung hatten.
Die Kopie des Kirchenamtes vom Egyptian Alphabet and Grammar bewies mir, dass die Kopie, die Wardle hatte, absolut echt war. Echt, ja – aber trotzdem Unsinn. Es war für mich schwierig, zu glauben, dass alles, was Joseph Smith in Bezug auf Ägyptisch getan hatte, absurd sein könnte. Dennoch wusste ich, dass es so war.
Die intensive Befragung der Brüder ließ mich mit der unvermeidlichen Schlussfolgerung zurück, dass sie fürchteten, dass der Inhalt der Grammatik öffentlich gemacht werden könnte. Ich erkannte damals, dass sie sie, wenn sie irgendwo annähernd so viel Zuversicht in Joseph Smith hätten, wie sie vorgaben, mit Stolz vor Jahren veröffentlicht hätten, anstatt sie stillschweigend zu verstecken. Offensichtlich hatte ich gerade herausgefunden, was sie schon vor Jahren gewusst hatten. Ihr Obrigkeitswahn hatte eine Ansehnlichkeit über und unter jeder Tatsache. Es war, als hätten sie einen korrekten und rechten, ‚rechtschaffenen Unwillen’ gegen jede Wahrheit, die sie unbehaglich machte. Der Gedanke, meine Freunde und Verwandten mit dem konfrontieren zu müssen, was ich erfahren hatte, erschreckte mich. Der erstickende Widerspruch und freizügige Verdrehung von offiziellen Quellen gaben mir aber das Gefühl, verpflichtet zu sein, das, was ich herausgefunden hatte, an die Öffentlichkeit zu bringen. Ich schrieb deshalb die Tatsachen, so sorgfältig und nachsichtig, wie ich es konnte, auf und ließ es drucken. Dann verteilte ich es auf der Aprilkonferenz 1967. Dies war wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe, die ich je in meinem Leben versucht hatte. Die Erinnerung daran lässt mich immer noch zusammenzucken.
Wie die meisten wissen, die in der Kirche aufwachsen, werden diejenigen, die sich nicht in Harmonie mit dem etablierten Gedankengut befinden, als im Zustand der Bosheit befindlich betrachtet – genauso! Es ist offensichtlich eine Sünde, über solche Fehler zu sprechen oder vielleicht nur davon zu wissen, bevor man nicht darüber offiziell von denen informiert wurde, die die ‚Vollmacht’ haben, solche Dinge zu verstehen. Der offizielle Kirchensprecher hat widerwillig alles zugegeben, was ich über das Buch Abraham und Joseph Smith’s Egyptian Alphabet and Grammar erklärte. Am 21. Juni 1967 wurde ich aus der Kirche ausgeschlossen, weil ich an solchen Ansichten festhielt.“
Am 14. Juni 1967 bekam Mr. Heward einen Brief von seiner Pfahlpräsidentschaft, der folgende Erklärung enthielt:
„Sie werden hiermit aufgefordert, vor einem Hohenratsgericht des Midvale-Pfahles… am Mittwoch den 21. Juni 1967 um 8:00 Uhr zu erscheinen, zur Untersuchung der vermeintlich in Umlauf gebrachten Literatur, die den Wert der Übersetzung eines Standardwerks der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bezweifelt.“
(Eine Ablichtung dieses Briefes finden Sie in unserem Case, Bd. 2. S. 178.)
Der Pfahlpräsident handelte offensichtlich unter Anweisung von Joseph Fielding Smith, der später der zehnte Präsident der Mormonenkirche wurde. Mr. Heward machte folgende Aussage bezüglich seiner Gerichtsverhandlung:
„…das Gericht war sehr freundlich und höflich. Es wurde während des ganzen Prozesses kein unfreundliches Wort gesprochen. Der Pfahlpräsident erwies sich als freundlicher und liebevoller Mann. Der Bischof, der einige Wochen vorher eine Befragung durchführte, war ebenfalls warmherzig und freundlich. Ich bin dankbar für ihre Freundlichkeit. Beide erklärten, dass die Anklage vom Büro Joseph Fielding Smiths käme.
Als ich gefragt wurde, ob ich Zeugen hätte, antwortete ich, dass ich keinen mitbrachte, aber die Wahrheit selbst und Gott wären meine Zeugen. Später dachte ich, wenn sie wirklich das Zeugnis der ‚Wahrheit’ untersucht hätten, hätten sie ihn in der Tat als sehr glaubenstreuen Zeugen erkannt. Die meisten Menschen lehnen es einfach ab, die Beweise zu untersuchen.“
In diesem Fall scheint die Wahrheit nicht zu zählen. Mr. Heward wurde am 21. Juni 1967 aus der Kirche ausgeschlossen.
Mr. Heward fuhr damit fort, die ägyptische Sprache zu studieren und machte einige der wichtigsten Entdeckungen in Bezug auf die Papyri und das Buch Abraham.
Die Information, die wir vorgestellt haben, zeigt deutlich, dass die Mormonenführer Joseph Smith’s „Egyptian Alphabet and Grammar“ unterdrückt haben und dass Dr. Clarks Vorwurf, dass wir die Tatsachen in Bezug auf diese Sache verdrehten, ohne Grundlage ist.
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