Eine falsche Übersetzung
Vor mehr als fünfzig Jahren machte der Ägyptologe Samuel B. Mercer folgende Bemerkung in Bezug auf Joseph Smiths Arbeit in der ägyptischen Sprache:
„Alle Gelehrten kamen zur selben Schlussfolgerung, nämlich, dass Smith wahrscheinlich keinen ägyptischen Text korrekt übersetzen konnte, wie seine Auslegung der Faksimiles zeigt. Jeder meiner Schüler, der solch absolute Unwissenheit vom Ägyptischen zeigen würde wie Smith, könnte nicht wirklich erwarten, bei einer Übungsarbeit in Ägyptologie mehr als eine Sechs zu bekommen…
Ich spreche als Sprachwissenschaftler, wenn ich sage, dass ich, wenn Smith Ägyptisch kannte und die Faksimiles richtig auslegte, die sie mir übergaben, dann kenne ich kein Wort Ägyptisch und alle modernen Ägyptologen sind getäuscht worden.“ (Improvement Era, Bd. 16, S. 615)
Wie wir gezeigt haben, behaupteten Mormonenschreiber, dass der Originalpapyrus, von dem das Buch Abraham übersetzt worden war, im Chicagofeuer vernichtet worden wäre, und da die Ägyptologen nur die Faksimiles hatten, die in der Köstlichen Perle veröffentlicht wurden, waren sie nicht in der Lage, den Text des Buches selbst zu beurteilen, selbst wenn Joseph Smiths Arbeit an den Faksimiles falsch wäre. Der Mormonenschreiber John Henry Evans gab folgende Kommentare in einem Artikel, 1913 geschrieben, ab:
„Bischof Spalding übergibt acht Ägyptologen die drei Faksimiles… Die Gelehrten antworten im Kern, dass sie nicht richtig übersetzt wären… Bevor sie für eine Aussage bürgen würden, dass das ganze Buch Abraham nicht richtig übersetzt wäre, müssten sie den Originalpapyrus oder eine Kopie davon untersuchen, wovon das Buch Abraham übersetzt wurde… Nun machen aber tatsächlich die Hieroglyphen, die den Gelehrten übergeben wurden, weniger als ein Siebtel des Buches Abraham aus und das nur als Begleittext. Deshalb kommt die Frage auf: Ist irgendjemand gerechtfertigt, eine Schlussfolgerung in Bezug auf ein ganzes Manuskript aus einer Aussage zu ziehen, die in Bezug auf nur einen sehr kleinen Teil des Manuskripts getroffen wurde?’“ (Improvement Era, Bd. 16, S. 343)
1938 erlaubten die Kirchenführer Dr. Sperry, zwei Seiten des Originalmanuskriptes des Buches Abraham zu veröffentlichen, das in der Sammlung gefunden wurde, die man als das Egyptian Alphabet and Grammar kennt. Die Ablichtungen sind aber so dürftig, dass die ägyptischen Schriftzeichen nicht lesbar sind. Dr. Sperry machte folgende Bemerkung zu diesen Seiten:
„Viele Leute haben vermutet, dass es unmöglich wäre, auf den Times-and-Seasons-Text zurückzugreifen. Wir sind jetzt froh, sagen zu können, dass wir jetzt auf diese Quelle in begrenztem Maß zurückgreifen und das herstellen können, was die Originalkopien zu sein scheinen, die von der Übersetzung des Propheten hergestellt wurden. Das Auffinden etlicher Seiten der ‚Kopie’ in verschiedenen Handschriften ist eine wichtige Bekanntmachung, die wir zum ersten Mal geben können. Zum Wohle unserer Leser präsentieren wir in diesem Kapitel Ablichtungen der beiden Seiten des Originaltextes. Der Leser mag mit beträchtlichem Interesse bestimmte Schriftzeichen auf der linken Seite des Manuskripts bemerken. Das Papier, auf dem die Übersetzung geschrieben wurde, ist rau, von dürftiger Qualität und hat viele tiefbraune, schmutzige Flecken, die zuweilen das Lesen des Manuskripts erschweren. Die Ausdehnungen der Blätter sind schätzungsweise acht bis zwölf Inches.“ (Ancient Records Testify in Papyrus and Stone, Salt Lake City, 1938, Seite 69-72)
1937 kaufte Wilford Wood das längere Manuskript des Buches Abraham von Charles Bidamon. Das von allen überraschendste Ereignis war aber, als die Originalpapyri im Metropolitan-Museum gefunden wurden. Mormonenschreiber können nicht mehr behaupten, dass der Originalpapyrus nicht zur Verfügung steht. Eigentlich haben wir für die Prüfung der Fähigkeit Joseph Smiths als Übersetzer alter ägyptischer Schriften alles Erforderliche. Wir haben den Originalpapyrus, von dem Joseph Smith den Text des Buches Abraham „übersetzte“, und wir haben auch die originalen handgeschriebenen Manuskripte, die die Schriftzeichen aufweisen, die Joseph Smith benutzte, um verschiedene Teile des Buches Abraham anzufertigen.
Da der Originalpapyrus ausfindig gemacht worden ist, kam man auf die Idee, dass Joseph Smith vielleicht das Buch Abraham „auf dem Weg der direkten Offenbarung“ erhielt und nicht vom Papyrus. Derjenige, der diesen Ausweg zu benutzen versucht, wird sich in den Worten Joseph Smiths gefangen vorfinden. Zu Beginn des handgeschriebenen Manuskripts erklärte Joseph Smith, dass es eine „Übersetzung des Buches Abraham, von seiner eigenen Hand auf Papyrus geschrieben und in den Katakomben Ägyptens gefunden“, sei. Die Einleitung zum Buch Abraham behauptet immer noch: „VON PAPYRUSROLLEN ÜBERSETZT VON JOSEPH SMITH“ (Köstliche Perle, S. 33). Joseph Smith behauptete nicht nur, dass er es vom Papyrus übersetzte, sondern er erklärte auch, dass diese Übersetzung korrekt wäre. Folgendes in der History of the Church, Bd. 2, S. 350-351, wird ihm zugeschrieben:
„Somit habe ich einen kurzen Geschichtsbericht über die Art und Weise gegeben, wie die Schriften der Väter Abraham und Joseph bewahrt worden sind, und nun kam ich in den Besitz derselben – eine korrekte Übersetzung davon werde ich an geeigneter Stelle geben.“
Wenn wir Joseph Smiths Übersetzung betrachten, stellen wir fest, dass er den Papyrus in der richtigen Richtung las - d. h. von rechts nach links. Da Smith Hebräisch studierte (das ebenfalls in dieser Richtung gelesen wird) und da die letzte Zeile in der ersten Spalte auf der rechten Seite endet, hatte er keine großen Probleme das herauszufinden.
Das Aufsehenerregendste über Joseph Smiths angebliche Übersetzung ist, dass er so viele englische Wörter aus einer solch geringen Anzahl von ägyptischen Schriftzeichen herausholte. Der Leser kann dies erkennen, indem er sich die Ablichtungen des handgeschriebenen Manuskripts auf Seite 312 (hier S. 39) dieses Buches anschaut. Wir stellen fest, dass in einem Beispiel nur ein Zeichen 121, ein weiteres 177 und noch ein anderes sogar 234 Wörter ergibt! Ein einfach aussehendes Schriftzeichen bringt 76 Wörter im Buch Abraham hervor. Unten wurde eine Ablichtung dieses Schriftzeichen, wie es in einem der handgeschriebenen Manuskripte erscheint, neben die Worte gesetzt, die ihm im Buch Abraham 1:13-14 entsprechen.
Beachten Sie, dass dieses ägyptische Schriftzeichen nicht komplexer als unser Buchstabe E ist, dennoch ergibt es 76 Wörter auf Englisch. Diese 76 Wörter setzen sich aus 334 Buchstaben zusammen. Nun, kann man sich wirklich vorstellen, dass ein Schriftzeichen (nur ein einfaches wie der englische Buchstabe E) so übersetzt werde könnte, dass sich daraus 76 Wörter ergeben, die 334 Buchstaben enthalten? Dr. Nibley erklärt, dass man „kein Meteorologe sein muss, um zu berichten, dass der Himmel klar ist oder dass es schneit“. Wir haben das Gefühl, dass dies wahr ist, und glauben auch, dass man kein Ägyptologe sein muss, um zu wissen, dass es unmöglich ist, Tausende von Wörtern aus wenigen ägyptischen Schriftzeichen zu übersetzen. Einfach der normale Menschenverstand sollte einem sagen, dass dies absolut unmöglich wäre. Der Brigham-Young-Universitäts-Gelehrte James R. Clark aber behauptet, dass die Schriftzeichen, von denen Joseph Smith das Buch Abraham „übersetzte“ sehr verdichtet wären: „Diese Symbole, von ihrer Übersetzung her beurteilt, waren eine höchst spezialisierte Sorte von Schriftzeichen, wobei wenige Striche der Feder oder des Pinsels ein ganzes Konzept schufen.“ (Progress in Archaeology, Brigham Young University, 1963, S. 32)
In einem Artikel, der in Dialogue: A Journal of Mormon Thought, veröffentlicht wurde, erklärten wir (Heward und Tanner):
„…das kleine Papyrusstück, das in Abbildung Nr. 1 dargestellt wird, scheint das ganze Buch Abraham zu sein!
Dieses Beweisstück lässt mehrere Probleme aufkommen. Eines ist, dass die ägyptischen Schriftzeichen undenkbar genügend Informationskanäle (Bestandteile) haben können, um die Menge an Material zu liefern, die von ihnen übersetzt wurde. Eine andere Sache ist es, dass das in Frage stehende Papyrusfragment auf eine Zeit lange nach Abraham datiert wird, tatsächlich viel näher an die Zeit Christi. Aber noch viel wichtiger – das Ägyptisch ist übersetzt worden und es gibt keine erkennbare Verbindung zur Angelegenheit des Buches Abraham… das Papyrusfragment ist von angesehenen Ägyptologen als Teil des ‚Buches der Atemzüge’ identifiziert worden, ein Begräbnistext der späten ägyptischen Periode.“ (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Sommer 1968, Seite 95-96)
In Dr. Nibleys Zurückweisung auf diesen Artikel kommentierte er:
„Nehmen Sie zum Beispiel den Sen-Sen-Papyrus an sich. Die Herren Heward und Tanner erheben drei Einwände dagegen. Der erste ist das lustige Missverhältnis zwischen den ägyptischen Symbolen und dem englischen Text, von dem sie annehmen, dass er von ihnen hergeleitet wurde. Sie haben das Phänomen vollständig unerklärt gelassen. Der zweite ist, dass der Papyrus zu jung ist, um zu Abraham zu gehören, aber wir haben schon gezeigt, dass der Ausdruck „durch seine eigene Hand“ so zu verstehen war, dass Abraham und sonst niemand das Buch schrieb, und es kann nicht als Kriterium für die Datierung des Papyrus dienen…“ (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Sommer 1968, Seite 103)
Auf Seite 101 desselben Artikels sagt Nibley: „Diejenigen, die darauf bestehen, dass ‚die ägyptischen Schriftzeichen undenkbar genügend Information haben können… um die Menge an Material zu liefern, die von ihnen übersetzt wurde’, sind genau die Parteien, die sich dies vorstellen und darauf bestehen, dass Joseph Smith den ganzen Stoff aus ihnen herleitete. Sie können nicht beides haben.“
Wir haben das Gefühl, dass Dr. Nibley versucht, seine eigenen Probleme auf uns zu übertragen. Wir meinten nicht, dass Joseph Smith tatsächlich irgendetwas von diesen Schriftzeichen übersetzte. Unsere Behauptung ist eigentlich, dass er nur vorgab, die Schriftzeichen auf dem „Sensen“-Papyrus zu übersetzen, und dass das Buch Abraham ein Werk seiner eigenen Phantasie ist. Wie können wir unsere Position deutlicher machen?
Grant Heward hat ein Papier geschrieben, in dem er zeigt, dass das Schriftzeichen, von dem Joseph Smith Abraham 1:13-14 „übersetzte“, unmöglich genügend Bestandteile enthält, um die 76-Wörter-Botschaft abzuleiten:
„Lassen Sie uns mit einer Illustration beginnen. Angenommen jemand zeigt Ihnen einen runden, schwarzen Punkt auf einem Stück Papier und sagt, dass es Schrift sei, das sie die Geschichte von ‚Rotkäppchen’ erzählt, die ganze Geschichte – von Rotkäppchen, ihrer Mutter, ihrer Großmutter, dem Wolf, dem Jäger, dem Wald, dem Korb mit Kuchen und allem – von allem! Könnte ein einziger runder Punkt so viel Aussage in sich bergen? Müssten Sie nicht schon die Geschichte kennen, damit der Punkt Sie einfach nur erinnert? Jeder Gedanke erfordert mindestens ein Zeichen, um ihn auszudrücken. Andererseits ist der Gedanke nicht geschrieben. Jede Schrift muss genügend Symbole enthalten, um die Bedeutung von jedem einzelnen Gedanken zu offenbaren. Schrift muss in der Lage sein, den Sinn einer Geschichte, die man vorher nicht gehört hat, hervorzubringen…
Niemand aber muss Ägyptisch verstehen, um zu erkennen, dass mit Josephs Übersetzung etwas nicht stimmt. Wenden Sie die ‚Kleine-Punkt-Methode’ auf das übersetzte Material an, das man im Grammar (es ist Teil des Buches Abraham, das in der Köstlichen Perle enthalten ist) findet. Wenn Sie bereit sind, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit, anstatt Ihren eigenen persönlichen Wünschen und Ängsten, zu gestatten, die Ergebnisse beurteilen zu lassen, werden Sie herausfinden, dass Ihnen die ägyptischen Zeichen ausgehen, lange bevor Ihnen die englischen Gedanken ausgehen. Nehmen Sie zum Beispiel . In Ägyptisch könnte dies nicht mehr als ein ägyptisches Wort sein. Wir wollen aber die Striche zählen und das Schriftzeichen wie folgt aufteilen:…nun wollen wir den abgetrennten Strichen Gedanken zuordnen. Natürlich wäre es zu viel, sich zu erhoffen, dass dieses Schriftzeichen die Aussage von nicht einmal der Hälfte der ersten Zeile in sich tragen könnte, geschweige denn die übrigen Zeilen. 1. It, 2. was made, 3. after -.“
Mr. Heward verteilte dieses Papier auf der April-Konferenz 1967 der Mormonenkirche. Wegen dieses „Angriffs“ fand er sich in Schwierigkeiten mit der Kirche und am 21. Juni 1967 wurde er aus der Mormonenkirche ausgeschlossen.
Dr. Nibley machte folgende Aussage in Bezug auf Hewards Papier:
„Dem Versuch, die eigene Interpretation zu liefern, um Schrift zu veranschaulichen, kann man kaum widerstehen. Zum Beispiel bei der Generalkonferenz im April 1967 brachte jemand ein vervielfältigtes Dokument in Umlauf, das den offenen und geraden Titel trug: ‚Warum würde jemand gegen die Wahrheit kämpfen wollen?’ Die ‚Wahrheit’ in diesem Fall bestand aus den Betrachtungen des gesunden Menschenverstands über das Wesen des Ägyptischen wie, dass ein ägyptisches Symbol, das aus vier Elementen geschrieben ist ‚nicht mehr als ein einziges ägyptisches Wort sein könnte’. Aber altertümliche Sprachen haben eine Art, unsere modernen Regeln des gesunden Menschenverstands zu ignorieren; die Ägypter insbesondere hatten eine unheilbare Schwäche für Abkürzungen, Auslassungen, Umstellungen, Wortspiele und Kryptogramme und ihre Schriften sind voller Zeichen, die, selbst wenn wir ihre Bedeutung kennen (was nicht immer der Fall ist), mindestens einen oder zwei Sätze erfordern, um sie zu erklären.“ (Improvement Era, Februar 1968, S. 14-15)
Obwohl die Ägypter einige Abkürzungen benutzten, kennen wir keinen Fall, wo ein ägyptisches Schriftzeichen ausgedehnt werden könnte, um 76 englische Wörter zu ergeben. (in unserem Case, Bd. 2, S. 168, befinden sich einige Beispiele von Wörtern, die manchmal in der ägyptischen Schrift abgekürzt werden.)
Dr. Nibleys Aussage, dass die Ägypter „eine unheilbare Schwäche für Abkürzungen“ hatten, erklärt nicht, wie 76 Wörter aus einem Schriftzeichen entnommen werden können. Nun, da wir den Originalpapyrus haben, den Joseph Smith als Grundlage für sein Buch Abraham benutzte, ist die Bedeutung des Schriftzeichens, das Nibley für seine Argumentation auswählte, klar. Es bedeutet „Wasser“ und in hieroglyphischer Schrift sieht es wie folgt aus:
In hieratischer Schrift nahmen sich die Ägypter nicht die Zeit, die Linien wellenförmig zu machen. Manchmal machten die Linien am Ende des Striches einen Bogen nach unten, so dass das Schriftzeichen das Aussehen eines umgedrehten E hatte.
Während dieses Schriftzeichen Wasser bedeutet, wenn es für sich allein steht, kann es auch als „Gattungsdeterminativ“ benutzt werden. Dies bedeutet, dass es in vielen Fällen nur als Teil EINES Wortes benutzt wird. Sein Vorhandensein half den Ägyptern zu erkennen, dass das Wort, in dem es erschien, irgendetwas mit Wasser zu tun hatte. Unten sind einige Beispiele – von links nach rechts geschrieben.
Auf dem Papyrusfragment, das Joseph Smith für sein Buch Abraham verwendete ist dieses Schriftzeichen nur ein Teil eines ägyptischen Wortes, das „Teich“ oder „See“ bedeutet. Unten befindet sich eine Ablichtung davon, wie es in der ersten Zeile des Papyrus erscheint.
Somit sehen wir, dass Joseph Smith 76 Wörter aus einem ägyptischen Schriftzeichen „übersetzte“, das nur der Teil EINES WORTES ist. Der andere Teil des Wortes wurde verwendet, um 59 zusätzliche Wörter zu schaffen (Köstliche Perle, Buch Abraham 1:11-12). Das macht zusammen 135 Wörter aus einem ägyptischen Wort!
In einem anderen Fall „übersetzte“ Joseph Smith 177 Wörter aus einem ägyptischen Wort. Unten befinden sich eine Ablichtung dieses Wortes (wie es in einem der handgeschriebenen Manuskripte erscheint) und die Wörter, die Joseph Smith daraus machte. Die Wörter wurden der Köstlichen Perle, Buch Abraham 1:16-19 entnommen.
Das ägyptische Wort (das man in der ersten Zeile des Papyrus findet), von dem Joseph Smith vorgab, 177 Wörter übersetzt zu haben, ist „Khons“ – der Name eines ägyptischen Mondgottes. Die Tatsache, dass Joseph Smith 177 englische Wörter aus einem ägyptischen Wort machen wollte, ist absolut verblüffend! Es zeigt sehr deutlich, dass er die ägyptische Sprache nicht verstand und dass das Buch Abraham ein Werk seiner eigenen Phantasie ist.
Wie wir schon gezeigt haben, findet sogar Dr. Hugh Nibley den Namen des ägyptischen Mondgottes auf diesem Papyrusfragment:
„…’Osiris soll in das Innere des großen Teiches von Khonsu geschleppt werden’, was die erste Zeile auf dem Joseph-Smith-Papyrus Nr. XI ist.“ (The Message of the Joseph Smith Papyri, S. 47)
Es gibt ein weiteres Wort in der ersten Zeile des „Sensen“-Papyrus, von dem Joseph Smith das meiste des Buches Abraham 1:11 in der Köstlichen Perle „übersetzte“. Unten befinden sich eine Ablichtung dieses Wortes, wie es auf dem handgeschriebenen Manuskript erscheint und daneben die Wörter, die in Buch Abraham 1:11 daraus gemacht wurden.
Ein Ägyptologe würde dies als entweder „das“ oder „dieses“ übersetzen. Joseph Smith machte aber 59 Wörter aus diesem ägyptischen Wort.
Abraham 1:29, 30 und das meiste aus Vers 31 wurden auch aus einigen wenigen Schriftzeichen „übersetzt“. Unten befinden sich eine Ablichtung dieser Buchstaben, wie sie auf dem handgeschriebenen Manuskript erscheinen, und daneben die Wörter, die dem Buch Abraham entsprechen.
Diese Schriftzeichen erscheinen in der zweiten Zeile des Papyrus. Wenn sie übersetzt werden, ergeben sie zwei englische (deutsche) Wörter: „born to“ (geboren für) oder „born of“ (geboren von) (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Herbst 1968, S. 132). Joseph Smith „übersetzt“ aber 130 Wörter aus diesen Schriftzeichen!
Das nächste Wort auf der linken Seite des Papyrus ist der Name eines der Elternteile des Verstorbenen. Professor Nibley macht daraus „Taykhebyt“ und Klaus Baer liest „Tikhebyt“ daraus. Joseph Smith aber brach diesen Namen in drei verschiedene Teile und übersetzte eine Anzahl Wörter aus jedem Teil. Den ersten Teil dieses Namens verwendete er für einen Teil von Abraham 1:31.
Den zweiten Teil des Namens benutzte er, um Abraham 2:1 und das meiste von Vers 2 zu erschaffen.
Den letzten Teil des Namens verwendete Joseph Smith, um den Rest von Abraham 2:2 zu erstellen.
Die Tatsache, dass Joseph Smith den letzten Teil des Namens benutzt, um sechs Wörter daraus zu machen, ist besonders interessant, denn er hat im Namen selbst keinen phönetischen Wert. Klaus Baer sagt, dass es ein „Zeichen ist, das auf den Namen einer Frau hinweist“. (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Herbst 1968, S. 132) Der vollständige Name ist wie folgt auf dem Papyrus geschrieben:
Wenn wir die gesamte Anzahl der Wörter zusammenzählen, die Joseph Smith von diesem einen ägyptischen Namen „übersetzte“, kommen wir auf 85. Unter diesen 85 Wörtern finden wir alle möglichen Arten von echten Namenswörtern: Ur (zweimal), Haran (zweimal), Terah, Chaldäer, Abraham, Sarai, Nehor, Milcah, und der Herr Gott. Die letzten paar Schriftzeichen auf der linken Seite der zweiten Zeile wurden von Joseph Smith verwendet, um Abraham 2:3-5 zu erstellen. Unten befindet sich eine Ablichtung von diesen Schriftzeichen, wie sie im handgeschriebenen Manuskript erscheinen (wir benutzen in diesem Fall eines der Manuskripte aus dem Egyptian Alphabet and Grammar, weil das längere Manuskript an dieser Stelle undeutlich ist), und daneben die entsprechenden Wörter im Buch Abraham.
Joseph Smith machte 109 englische Wörter aus diesen ägyptischen Schriftzeichen. Die ersten beiden Schriftzeichen sind auf dem Originalpapyrus dürftig geschrieben, aber sie bedeuten wahrscheinlich „gerechtfertigt“ oder „wahrhaftig im Wort“. Die letzten Schriftzeichen ergeben das Wort „gleichfalls“.
Abraham 2:12-14 wird aus weniger als einem ägyptischen Wort erstellt, das man in Zeile 3 auf dem Papyrus findet. Unten befindet sich eine Ablichtung von den Schriftzeichen, wie sie im handgeschriebenen Manuskript neben den Wörtern erscheinen, die ihnen im Buch Abraham entsprechen.
Für einen Ägyptologen bedeutet dieses ägyptische Wort „Herz“ oder „Brust“. Als Joseph Smith oder seine Schreiber diese Schriftzeichen vom Papyrus abschrieben, wurde der letzte Teil dieses Wortes weggelassen. Es repräsentiert ein „Stück Fleisch“. Es half den Ägyptern zu wissen, dass dieses Wort irgendwie mit den „Körperteilen“ in Verbindung steht. (Egyptian Grammar, von Allan Gardiner, 3. Ausgabe, S. 467) Es wird wie folgt geschrieben:
Dieses Schriftzeichen wurde in die nächste Gruppe von Schriftzeichen eingebunden, die Joseph Smith „übersetzte“, aber diese belässt das Wort „Herz“ unvollständig Somit sehen wir, dass Joseph Smith 95 Wörter aus einer Gruppe von Schriftzeichen übersetzte, die zusammen nicht einmal ein Wort ergaben!
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Laut Joseph Smith hat er das Buch Abraham von einer Papyrusrolle aus dem Ägyptischen übersetzt. Als die Papyri wiedergefunden wurden, war man gespannt, ob Joseph Smith tatsächlich richtig übersetzen konnte. |
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