Ein heidnisches Objekt
Während Joseph Smith behauptete, dass Fak. Nr. 2 „Ein Faksimile aus dem Buch Abraham“ wäre, konnte Michael Dennis Rhodes nichts über den alten Patriarchen finden. Viele Jahre lang haben wir behauptet, dass es nur ein Hypocephalus ist - ein ägyptisches Bestattungsdokument, das mit Bildern und Information über heidnische Götter und Praktiken angefüllt war. Rhodes bestätigt, dass es in der Tat ein „Hypocephalus“ ist und dass „der Text des Hypocephalus selbst an Osiris gerichtet zu sein scheint, dem Gott der Toten, um des verschiedenen Sheshonks willen“. (Brigham Young Universtity Studies, Frühjahr 1977, Seite 274) Auf Seite 260 desselben Artikels sagt Rhodes, dass „Hypocephali das erste Mal während der Saite-Dynastie in Erscheinung traten (663-525 v. Chr.) und ihr Gebrauch setzte sich bis mindestens in das christliche Zeitalter fort. In der Saite-Rezension des Totenbuches Kapitel 162 werden Anweisungen für die Erstellung und den Gebrauch des Hypocephalus gegeben… die Bedeutung des Hypocephalus ist innig mit Kapitel 162 des Totenbuches verbunden…“ Dies ist sicherlich ein erstaunliches Zugeständnis, das man in einer Publikation findet, die von der mormonenkircheneigenen Universität gedruckt wurde. Man würde denken, wenn es ein „Faksimile vom Buch Abraham“ wäre, dann wäre es „innig“ mit dem Buch Abraham verbunden - nicht mit dem Totenbuch. Auf jeden Fall fährt Rhodes damit fort aufzuzeigen, dass die Kuh, die man in Faksimile Nr. 2 findet in Wirklichkeit eine heidnische Göttin ist:
„Dies ist die Kuh Ihet, die in Kapitel 162 des Totenbuches erwähnt wird, die auf ein Stück neues Papyrus gezeichnet werden sollte. Dieses Bild von einer Kuh ist für fast alle Hypocephali üblich. Ihet ist eine Form von Hathor, der Personifikation der Macht der Natur. Sie wird ebenfalls mit Mehweret (griechisch: Methryr), einer weiteren Kuh-Göttin, die den Himmel symbolisiert, in Verbindung gebracht.“ (ebenda, Seite 272)
Die Beziehung des Mormonen-Hypocephalus zum Heidentum wird deutlicher, wenn man die Materie tiefer studiert. Zum Beispiel liest Michael Dennis Rhodes am Rand des Faksimile: „Ich bin Djabty im Hause Benben in Heliopolis,…“ (ebenda, Seite 26) In den Fußnoten 31-32 auf derselben Seite erklärt Rhodes, dass „Djabty der Name des Sonnenheiligtums in Heliopolis“ ist. Von einer anderen Stelle des Hypocephalus übersetzt Rhodes: „Du wirst wie jener Gott sein, der Busirian.“ In der Fußnote 43 erklärt er, dass „Busiris ein Kulturzentrum des Osiris im Delta“ ist „und somit als Beiname für Osiris benutzt wurde“.
Während Rhodes nicht versucht, die hieratische Schrift zu lesen, die falsch in den Hypocephalus vom Sensen-Papyrus eingefügt wurde, ist sie von anderen Ägyptologen übersetzt worden, und sie zeugt ebenfalls vom heidnischen Ursprung des Dokuments. Wie wir schon aufgezeigt haben stechen die Worte „Buch der Atemzüge“ wie ein entzündeter Daumen hervor.
Mormonenapologeten haben vergeblich nach einem Beweis gesucht, dass Faksimile Nr. 2 von der Hand Abrahams kam. Jeder Beweis weist auf die unbestrittene Schlussfolgerung hin, dass dies ein heidnisches Objekt ist und nichts mit Abraham oder seiner Religion zu tun hat.
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